07.07.2011 - 10. Tag
346km von Alta nach Birtavarre - Hütte
Sehenswürdigkeiten: Alta, Canyon, Alta Museum
Der herruntergekommende Zeltplatz hatte uns nicht geschadet. Nach der anstrengenden letzten Tagesetappe schliefen wir sehr gut und standen erholt auf. Für heute hatten wir einen festen Plan, denn wir wollten in der Nähe von Alta einen Canyon sehen und das Museum in Alta mit seinen alten Felsmalereien stand ebenfalls auf dem Plan.
Auf ging´s Richtung Canyon in die angrenzenden Berge. Wir hatten herausgefunden, dass es keine direkte Straße zum Canyon geben sollte, Also fuhren wir immer weiter in die Berge. Der Canyon sollte im nächsten Tal, so teilte es uns ein Ranger des Parks mit, nach einem 45-minütigen Fußmarsch zu erreichen sein. Aber welcher Motorradfahrer wandert schon gerne. Wir jedenfalls nicht. Die Straße wurde immer schmaler und nach etlichen Kilometern stoppte ein Schlagbaum unsere Weiterfahrt. Bei einer Beratung und Zigarettenpause (für R1-Harald) hörrten wir in der Luft Schreie. Neugierig sahen wir in den blauen Himmel. und entdeckten ei Adlerpärchen, dass aufgeregt über uns kreiste. Offensichtlich störten wir Eindringlinge die Aufzucht der Jungen. Daher beschlossen wir, den Adlern wieder ihre Ruhe zu gönnen und nach Alta zurückzukehren. Den gesuchten Canyon hatten wir nicht gefunden, aber die gewonnenen Eindrücke der Suchtour entschädigten uns.
Am Ende des Ortes Alta befand sich das Museum. Wir waren erstaunt, wie viele Reisebusse mit Touristen auf dem Parkplatz des Museums standen. Also rein in das Gewühl, Eintrittskarten kaufen und auf Kultur machen. Die Felsmalereien waren auf einem einstündigen Rundgang über des Freigelände des Museums zu bewundern. R1-Harald hatte keine Lust, für die alten Kritzeleien auch noch zu bezahlen und einen langen Fußmarsch zu machen. Nachdem R1-Harald einige Exponate in Eingangsbereich sah, verabschiedete er sich mit den Worten: "Nur Narrenhände beschmieren Tisch und Wände, ich leg´mich in die Sonne, trinke lieber Kaffee und relaxe, bis später." Den Rundgang durften Timmi und Thomas dann alleine vornehmen. Erschöpft von dieser wider Erwarten anstrengenden Tour kehrten Timmi und Thomas zum vereinbarten Treffpunkt (Kinderspielplatz) zurück und staunten nicht schlecht, als sie R1-Harald auf einer Bank in der Sonne sahen und hörten. R-Harald schlief tief und fest. Nach dem Wecken und dem Bericht über die Museunstour meine R1-Harald, dann doch alles richtig gemacht zu haben.
Es ist schon spät geworden, der Wind frischte auf und die Temperaturen fielen am frühen Nachmittag. Aber wir wollten ja noch weiterfahren. Mal sehen wie weit wir noch kommen, es ist ja lange hell im Norden. Über die E 6 führte der Weg bei stahlendem Sonnenschein entlang der bezaubernden Fjordlandschaft nach Birtavarre. Wir wollten gar nicht so weit fahren, aber die letzten 100 Km fanden wir weder Zeltplätze noch Hütten. Kurz vor 23.00 Uhr stellten wir die Motorräder vor der gemieteten Unterkunft ab, genossen das übliche Abendessen und nahmen diesmal noch einen Schlummertrunk zu uns.
Die einen sehen nach Alkoholgenuss weiße Elefanten, wir sahen vor unserer Hütte eine Elchkuh und das war keine Halluzination, sondern das Vieh war real. Wir versuchten, die Elchkuh für ein Gruppenfoto "einzufangen", aber das Tier flüchtete vor unserer Alkohlfahne. Frauen mögen eben keine angetrunkenen Männer. Für ein paar Fotos reichte es dennoch. Nun ging es in die Penntüten und wir waren gespannt, was morgen alles auf uns zukommt.