12.07.2024 - Tag 06 - Polarkreis
368km - Storforsen nach Kiruna - Bildergalerie
Der Tag begann mit strahlendem Wetter und einem gemütlichen Frühstück, bei dem wir erneut den beeindruckenden Ausblick auf die Stromschnellen des Storforsen genießen konnten. Gut erholt und voller Tatendrang setzten wir unsere Reise fort. Da wir weiterhin den bekannten Inlandsvägen meiden wollten, wählten wir kleinere Straßen gen Norden. In Nordskandinavien bedeutet das allerdings oft: Schotterpisten.
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Nach wenigen Kilometern endete der Asphalt, und wir fanden uns auf einer feuchten, rutschigen Schotterstraße wieder – ein Überbleibsel des starken Regens vom Vortag. Die einsame Strecke führte uns mitten ins Nirgendwo, wo die Frage aufkam, wie viele Autos uns wohl begegnen würden. Zu unserer Überraschung tauchte tatsächlich ein Fahrzeug hinter uns auf, das wir höflich vorbeiließen. Doch anstatt weiterzufahren, hielt der Fahrer, stieg aus und fragte uns, ob wir Durst hätten.
Die unerwartete Begegnung entpuppte sich als skurril: Der Mann arbeitete für Coca-Cola Schweden und bot uns jeweils eine Dose Fanta an. Inmitten der Wildnis war das eine willkommene Erfrischung, und wir hielten ein nettes Gespräch, bevor wir weiterfuhren.
Bei Harads erreichten wir wieder eine asphaltierte Straße, die sich entlang des Luleälven schlängelte. Über die Straße 97 überquerten wir schließlich den Polarkreis – ein symbolischer Meilenstein auf unserer Reise. Kurz darauf erreichten wir Jokkmokk und trafen wieder auf den Inlandsvägen.
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Unser nächstes Ziel war kurz vor Porjus, dort bogen wir zu einem alten Kraftwerk ab, wo wir uns auf eine Wanderung begaben, um den Lancaster-Bomber „Easy Elsie“ zu besichtigen. Dieses britische Flugzeug war im Zweiten Weltkrieg hier abgestürzt. Der 2 Kilometer lange Pfad führte uns durch ein Moor, das trotz seiner Feuchtigkeit und Abgeschiedenheit eine besondere Atmosphäre ausstrahlte.
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Nach diesem geschichtlichen Ausflug setzten wir unseren Weg über Gällivare fort, wo wir unsere Motorräder auftankten und uns ebenfalls stärkten. Am Abend erreichten wir Kiruna, wo wir im modernen Scandic Hotel der neuen Innenstadt eincheckten.
Kiruna ist eine Stadt im Wandel: Die alte Innenstadt wird derzeit um etwa 4 Kilometer verlegt, um Platz für die expandierende Eisenerzmine zu schaffen. Die Veränderungen sind überall sichtbar, doch die Region hat ihren besonderen Charme behalten. Mit diesem Eindruck ließen wir den Tag ausklingen, bereit für die weiteren Abenteuer im hohen Norden.